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EUROPASCHUTZGEBIET GOISERER WEIßENBACHTAL


Das FFH-Gebiet erstreckt sich über den oberen Einzugsbereich des Weißenbachtales in 650 bis 1.842 Meter Seehöhe. Abwärts des oberen Einzugsgebietes schließt das Naturschutzgebiet einen etwa 1,4 km langen Abschnitt des Weißenbachtales im Mäandrierungsbereich ein. Dieser Abschnitt weist eine Breite von 100 bis 200 m auf, er endet im Bereich der Brunntalstube (Seehöhe ca. 650 Meter). Die Umlagerungsbereiche des Goiserer Weißenbachtales beherbergen Speziallebensräume in Form von Sukzessionsflächen und Rohböden, welche Lebensraum für zahlreiche seltene Pflanzen-, aber auch Insektenarten darstellen. Auffallend ist in diesen Bereichen das Vorkommen des Baumwacholders, der in dieser Region sehr selten ist. Es kommen zahlreiche geschützte Rote-Listearten (Orchideengewächse, Enziangewächse, Steinbrechgewächse, Primelgewächse u. dgl.) vor.
Eine botanische Besonderheit stellt das besonders häufige Vorkommen von Frauenschuh (Cypripedium calceolus) dar. Eine naturschutzfachliche Besonderheit des Naturschutzgebietes sind die Vorkommen gefährdeter und überregional hochgradig gefährdeter Heuschreckenarten der Kiesbänke. Von besonderer Bedeutung ist hierbei das Vorkommen von Corthippus pullus, einer der seltensten und naturschutzfachlich bedeutendsten Heuschreckenarten Österreichs. Der Kiesbankhüpfer besiedelt nicht die vollständig vegetationsfreien Wildflusskiesfluren, sondern die etwas höher gelegenen, aber kaum bewachsenen Kiesbänke des Weißenbachtales.

Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen   

Seit Dezember 2018 ist das Naturschutzgebiet auch Europaschutzgebiet. Die Besonderheit des Gebietes besteht in der starken Dynamik des Weißenbaches mit seiner hohen Geschiebeführung. Dadurch ist das Umland des Bachbettes durch ausgedehnte Schotterflächen in unterschiedlichen Sukzessionsstadien gekennzeichnet.[1]

Der Goiserer Weißenbach mündet unweit von Bad Goisern in die Traun.

Die einzigartige Chorinskyklause aus dem Jahr 1819 im Goiserer Weißenbachtal, damals ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, ist von historischer Bedeutung. Sie war Teil des Triftweges, auf dem das für die Salzgewinnung notwendige Holz zur Saline in Ebensee transportiert wurde.

 

 

Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter) 

Lebensräume: Alpiner Fluss mit krautiger Ufervegetation und Ufergehölzen wie z. B. Lavendelweide; Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum; alpine und subalpine Kalkrasen, Orchideen-Kalkbuchenwald, Kalk-Felsspaltenvegetation, alpiner Lärchen-/Arvenwald.

 

Tierarten: Als Besonderheit zu nennen ist das Vorkommen einiger hochgradig gefährdeter Heuschreckenarten, welche die Schotterflächen besiedeln. Beispielsweise der Kiesbankgrashüpfer (Corthippus pullus), welcher zu den seltensten Heuschreckenarten Oberösterreichs zählt. Zu erwähnen ist auch das Vorkommen der österreichweit gefährdeten Rotflügeligen Schnarrschrecke (Psophus stridulus) und der Gewöhnlichen Gebirgsschrecke (Podisma pedestris).[2]

Weiters: Gelbbauchunke, viele Schmetterlingsarten, Askulapnatter, Zauneidechse.

 

Pflanzen: zahlreiche geschützte Rote-Listearten: Orchideengewächse (z. B. Frauenschuh!), Enziangewächse, Steinbrechgewächse, Primelgewächse u. dgl., und Grünes Gabelzahnmoos.

 

 

Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen

Ziel/Schutzzweck: Der Schutzzweck liegt in der Bewahrung der Lebensraum-, Arten- und Strukturvielfalt dieses Gebietes, vorrangig durch die langfristige Sicherstellung einer weitestgehend unbeeinflussten Geschiebedynamik im gesamten Bachbett und dessen Einzugsbereich. 

Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen

Erlaubt sind unter anderem die rechtmäßige Ausübung der Alm- und Weidenutzung sowie der Einforstungsrechte (die Entnahme Nutzholz und Brennholz ist eingeschränkt erlaubt), weiters das Betreten (ausgenommen ist die Durchführung Sport- und Freizeitveranstaltungen) sowie das Befahren der Forststraßen und Wege, ausgenommen zu Freizeit- und Sportzwecken. Ebenso erlaubt ist die Instandhaltung bestehender Gebäude, die rechtmäßige Ausübung der Jagd und die Instandhaltung bestehender jagdlicher Einrichtungen.

 

 

Verordnung:

Verordnung Europaschutzgebiet: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrOO&Gesetzesnummer=20001094

 

Verordnung Naturschutzgebiet: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrOO&Gesetzesnummer=20000746

 

Ansprechpartner Amt / Gebietsbetreuer

Amt:

Brands

Michael

michael.brands@ooe.gv.at

0732-7720-11893

Geishüttner

Maximilian

maximilian.geishüttner@ooe.gv.at

+43 732 7720 11894

 

Gebietsbetreuer:

Wolkerstorfer

Claudia, GreenTeam

 

claudia.arming@sbg.ac.at

 

www.halm-salzburg.at

 

Websites, weiterführende Links

 

 

Literaturtipps

 

 

[1] https://e-gov.ooe.gv.at/ndbinternet/NDBInternetGenisysDetail.jsp?mod=Gen&genisysInventarNr=n150

 

[2] https://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/naturschutz_db/N_informativ_73_14.pdf

 



 

 

DETAILS & INFOS

Region
Salzkammergut
Fläche
1056,2266 Hektar
Lage

Gemeinde: Bad Goisern am Hallstättersee; KG. 42018 Ramsau
Entsprechend der naturschutzfachlichen Raumgliederung für Oberösterreich (NaLa - Natur und Landschaft – Leitbilder für Oberösterreich) befindet sich der Goiserer Weißenbach in der Raumeinheit "Salzkammergut Voralpen".

 

 

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