HORNSPITZMOORE (BIBERECK)
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DETAILS & INFOS
Gemeinde Gosau, Bezirk Gmunden
Im Bereich der Mittelstation der Hornspitzbahnen liegt auf einer Seehöhe von 1.060 - 1.260 m ein ausgedehnter Komplex unterschiedlicher Moortypen. Dieser befindet am Zwieselberg, einem Mittelgebirgsrücken im Gosaubecken, westlich von Gosau, nahe der oberösterreichisch-salzburgischen Grenze. Der Zwieselberg zählt zu den Nördlichen Kalkalpen und ist aus Gosauablagerungen der Oberkreide und dem Alttertiär aufgebaut.
Den zentralen und größten Bereich nimmt das Torfmoos, auch Torfstube genannt, ein. Je nach Bodenwasserhaushalt findet man verschiedene moortypische Pflanzengesellschaften, in die auch Latschenbestände eingestreut sind. Im südlichen Bereich vom Torfmoos, am Ostabfall der Hornspitze, ist die Oberflächenform einer flachen Schüssel erkennbar, deren Rand von Waldgebieten umschlossen ist.
Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen
In Teilbereichen durch Beweidung, Entwässerung und querende Lifttrassen beeinträchtigte, sonst aber sehr naturnahe Moore mit hoher Wasserrückhaltekapazität; ein Moorsanierungsprojekt der Österreichischen Bundesforste wurde 2014 grundsätzlich abgeschlossen, Ergänzungen bzw. Verbesserungen werden noch vorgenommen.
Die Hornspitzmoore zählen (trotz o.g. Beeinträchtigungen) zu den moorkundlich und somit naturschutzfachlich wertvollsten Regionen Oberösterreichs.
Höchste Erhebungen im Gebiet: Hornspitz 1.433 m, Bibereck 1.226 m.
Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter)
Tierarten:
Die für subalpine Regionen übliche Fauna, viele Vogelarten, Libellen.
Pflanzen:
Viele seltene, für Moorgebiete typische Pflanzenarten wie Wollgras, Rauschbeere, Breitblättriges Knabenkraut, Sonnentau oder Sumpfporst.
Lebensräume:
Hoch- und Niedermoore, Übergangsmoore, Verlandungs-, Durchströmungs-, Quell- und Überrieselungsmoorbereiche, teils mitTorfmoosgesellschaften, Davallseggen-, Drahtseggen- und Rispenseggenrieden, Latschenhochmoorflächen und Moorrand-Fichtenwald.
Bult-Schlenken-Komplexe werden häufig auch als Stufenkomplexe bezeichnet, sind spezielle Oberflächenformen in Regenmooren und Zwischenmooren. Erhöhte Kuppen aus Torf und Torfmoosen – sogenannte Bulte – bilden zusammen mit nassen, teils wassergefüllten Vertiefungen – sogenannten Schlenken – ein kennzeichnendes Mikrorelief. Die verschiedenen Zonen tragen in Abhängigkeit vom Moorwasserstand und den Nährstoffverhältnissen sowie den verschiedenen Standortansprüchen der Pflanzenarten unterschiedliche Pflanzenformationen auf kleinstem Raum.
Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen
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Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen
Das Betreten abseits der Wege und Steige ist nicht erlaubt – Besucher*innen bitte unbedingt darauf achten!
Darüber hinaus sind gestattet: die Alm- und Weidenutzung in vernünftigem Umfang, das Schwenden von Almflächen, die Instandhaltung von Quellfassungen, die Aufarbeitung von Käferholz und die rechtmäßige Ausübung der Jagd.
Verordnung
Gesamte Rechtsvorschrift für V Naturschutzgebiet „Hornspitzmoore“ in Gosau
Websites, weiterführende Links
Land OÖ, Naturschutzbuch: Hornspitzmoore (FFH-Gebiet, AT3130000), Hornspitzmoore
Karte in DORIS anzeigen: Hornspitzmoore (FFH-Gebiet, AT3130000), Hornspitzmoore
Literaturtipp
Pöstinger, M. (2016), Errichtung der Schneeanlage Dachstein West, Speicher Edtalm, Einreichprojekt 2016; Gst. 956/93, KG./Gde. Gosau; Naturschutzverfahren – Oö. Umweltanwaltschaft
Aktualisiert im November 2021