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SAUZÄHNE IN LAUSSA


Diese bizarre Felsformation ragt wie eine Nadel aus einer Waldfläche auf. Die Gesteinsart dieses als Naturdenkmal ausgewiesenen Felsens von 30 -35 m Höhe ist Rauhwacke. Aus dem ursprünglichen Kalk- und Dolomitgestein wurden durch chemische Verwitterung Gesteinsteile gelöst und ausgewaschen. Zurück bleibt ein löchrig poröses Gestein.


Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen 

Es gibt mehrere Rauwacke-Felsnadeln dieser Art in Laussa, die als geologische Naturdenkmale ausgewiesen sind: die Langensteinermauer, die Rebensteinmauer, die Thalsteinmauer und der Prücklerstein.

Das Gestein Rauwacke entstand in einer Lagune des Urmeeres Tethys vor 220 Mio. Jahren und zählt zu den ältesten Gesteinen der Kalkalpen und Voralpen. Gips und Dolomit lagerten sich wechselweise ab und wurden später gemeinsam verfestigt, so entstand die sogenannte „zellige Struktur“ des Gesteins. An der Oberfläche verwittert der enthaltene Gips rascher, dadurch entstehen die plus-minus großen Löcher, die heute von Kletterern als Griffe geschätzt werden.


Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter)

Pflanzen: Der Bestand ist von der Trespe (Anm.: = eine Pflanzengattung aus der Familie der Süßgräser) dominiert und auch sehr krautreich mit u. a. Wiesen-Margerite, Rindsauge, Wiesen-Labkraut, Echt-Dost und Knollen-Hahnenfuß.; in der Nähe liegt auch das Naturschutzgebiet „Orchideenwiese im Pechgraben“ (gehört auch zur Gemeinde Laussa) mit vielen seltenen Orchideen- und Pflanzenarten.
Lebensraum:
„Brometum“ (= Beweidete Trespenwiese; Bromus = Trespe) in der Nähe der Sauzähne: Die Aufrechte Trespe (Bromus erectus) ist ein ertragsarmes Gras extensiv genutzter Kalk-Magerrasen (Festuco-Brometalia). Durch extensive Beweidung mit Schafen oder Rindern soll der Fortbestand der Magerrasen in ihrer natürlichen und charakteristischen Pflanzenartenzusammensetzung gesichert werden.
Wacholderheide ist eine allgemeine Bezeichnung für heideartige Biotoptypen, bei denen – unabhängig von den dort vorkommenden Pflanzengesellschaften – der Wacholder das Landschaftsbild prägt. Prägende Pflanzengesellschaften können zum Beispiel Mager- oder Trockenrasen oder Zwergstrauchheiden sein.


Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen

Die Sauzähne in der Laussa wurden 1985 als Naturdenkmal festgestellt, sind also nach dem OÖ. Natur- und Landschaftsschutzgesetz geschützt: sie dürfen nicht verändert oder zerstört werden. Eingriffe wären nur insoweit erlaubt, als sie der Sicherheit von Menschen dienen.


Verordnung

Es gibt keine Verordnung, aber einen Bescheid, zu finden unter „Urkunden“ auf der Website Land OÖ (siehe "Websites, weiterführende Links").


Websites, weiterführende Links

Land OÖ, Naturschutzbuch: "Sauzähne" in Laussa
Karte im DORIS anzeigen: "Sauzähne" in Laussa
Website Wikipedia: Sauzähne, Liste der Naturdenkmäler im Bezirk Steyr-Land, Aufrechte Trespe, Wacholderheide


Literaturtipps

Brands, M. (2001), Ein zweiter Naturpark für Oberösterreich, Informativ, Heft 23, Seiten 12-13
Schindlbauer, G. & S. Kapl (2006), Geologische Naturdenkmale - Geschichte aus Stein, Informativ, Heft 43, Seiten 12-14
Mülleder, H. & S. Kapl (1989), Naturschutz in Oberösterreich - Unsere Naturdenkmale

 

Aktualisiert im Dezember 2021



 

 

DETAILS & INFOS

Region
Nationalpark & Region
Fläche
keine Angabe
Lage

Laussa, Bezirk Steyr-Land

 

 

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