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PESENBACHTAL


Der Reichtum und die Vielfalt an seltenen Moosen, Flechten und Farnen gelten als Besonderheit des Pesenbachtales, dem Kerbtal des Pesenbaches am südlichen Rand der Böhmischen Masse.
Die naturbelassene Wildwasserlandschaft wird von eindrucksvollen Gesteinsformationen umrahmt und ist Lebensraum von Feuersalamander, Eidechse, Wasseramsel sowie unzähligen Schmetterlingen und Libellen.
Neben Fichtenforsten befinden sich hier auch naturnahe Eichen-Hainbuchenwälder und Buchenwälder.


Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen 

Das Tal ist auch geologisch interessant: Die „Blaue Gasse“ zeugt von dramatischen Ereignissen vor 300 Millionen Jahren: Damals spaltete ein Erdbeben das Grundgestein des Baches, durch den Riss strömte glühend heiße Lava nach oben und erstarrte. Hier bildet also glasartiger Porphyrit das Bett.
Im Jahr 1963 wurde das Pesenbachtal als erstes Gebiet des Mühlviertels zum Naturschutzgebiet erklärt; es ist auch das größte dieser Region.

Der namengebende Pesenbach entsteht in St. Johann am Wimberg und mündet kurz vor Ottensheim in die Donau. Die Naturdenkmäler (Kerzenstein, Steinernes Dachl, Teufelsbottiche, ...), die von der Erosion durch Wasser und Wind geformt wurden, haben sich zu Wahrzeichen entwickelt. Der Großteil des Talbereiches ist durch den Einschnitt des Baches in das harte Gestein (Weinsberger Granit und Grobkorngneis) entstanden. Der Süd- und Mittelteil des Tals sind beidseitig von steilen und bewaldeten Hängen umgeben.


Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter)

Tierarten:
Wasseramsel, Äskulapnatter, Smaragdeidechse, Schmetterlinge, Libellen, ...
Pflanzen:
Viele seltene Moose, Farne und Flechtenarten nebst anderen typischen Pflanzenarten der Region.
Lebensräume:
Wildbachähnlicher Bachlauf mit grobblockigem Bachbett, Blocksteinformationen (Wollsackformationen, Blockhalden usw.), Hainmieren-Schwarzerlenwälder entlang des Bachverlaufes, Buchen-Hainbuchenwälder und Schluchtwälder.


Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen

Schutzzweck ist die Erhaltung des Landschaftsbildes des Pesenbachtales und seiner Hangwälder sowie des natürlichen und dynamischen Flusslaufes des Pesenbachs.


Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen

Es gelten im Wesentlichen die für NSGs üblichen Bestimmungen (s. Kategorien Schutzgebiete: Wegebenutzung, Jagd, vereinbarte forstliche Nutzungen u. Ä.).


Verordnung

Gesamte Rechtsvorschrift für V Naturschutzgebiet "Pesenbachtal" in Feldkirchen, Herzogsdorf und St. Martin i. M.


Websites, weiterführende Links

Land OÖ, Naturschutzbuch: Pesenbachtal
Karte im DORIS anzeigen: Pesenbachtal
Website: Wikipedia
Website: OÖ Tourismus GmbH


Literaturtipps

Weinmeister, B. (1970/71), Naturkundliche Wanderung ins Pesenbachtal, Apollo, Heft 22, Seiten 2-7
Mayr, G. (1979), Natur für alle - Naturschutzgebiete und Naturdenkmale in Oberösterreich, Natur und Landschaftsschutz in Oberösterreich, Band 5
Rechberger, H. (1985), Oberösterreich Wanderbare Naturschutzgebiete, Natur und Landschaftsschutz in Oberösterreich
Brands, M. (1994), Begleitbericht zur Nutzungskartierung des Pesenbachtales, Studie i. A. d. Oö. Landesregierung/Abt. Naturschutz
Sokoloff, S. (2003), Wandererlebnis oberösterreichische Schutzgebiete
Weinmeister, B. (1967), Geschützte und schutzbedürftige Landschaften Oberösterreichs, Landschaft Oberösterreich, Seiten 2-13
Weinmeister, B. (sine dato), Naturkundliche Wanderung ins Pesenbachtal, Apollo, Folge 22

 

Aktualisiert im Dezember 2021



 

 

DETAILS & INFOS

Region
Linz & Donau
Fläche
250 Hektar
Lage

In den Gemeinden Feldkirchen, Herzogsdorf (Urfahr-Umgebung) und St. Martin im Mühlkreis (Bezirk Rohrbach)

 

 

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