Naturschauspiel Logo Typo weiss

GROSSES LÖCKERMOOS


Das Gipfelplateau des Löckermoosberges in Gosau ist von einem Deckenmoor überzogen, eine Rarität in Mitteleuropa. Im Zentrum befindet sich ein Moorauge, der Löckensee. Am Extremstandort Hochmoor können sich hochspezialisierte Pflanzen behaupten, indem sie in Symbiose mit Pilzen leben oder zu "Fleischfressern" werden.


Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen  

Seinen Namen erhielt der Naturkraftplatz von der dort dominierenden Pflanze, der Latsche, die im Dialekt 'Löckern' genannt wird. In direkter Nachbarschaft befinden sich die Naturschutzgebiete Kleines Löckermoos und Dachstein.
Beim Großen Löckermoos überzieht das Hochmoor wie eine Decke die Kuppe des Löckermoosberges (Anm.: 1.410 m) und die Mooroberfläche ist dem Gelände des Untergrundes angepasst. Dieser spezielle Moortyp wird als Deckenmoor bezeichnet. Für die Ausbildung von Deckenmooren ist ein extrem ozeanisches Klima erforderlich, in dem bei gleichmäßig kühlen Lufttemperaturen hohe Niederschläge fallen. In Mitteleuropa sind Deckenmoore eine große Rarität und in Österreich kommen sie nur in den Rätischen Alpen und im Salzkammergut vor. Im gesamten Bundesgebiet gibt es nur fünf Deckenmoore, von denen mit dem Großen und Kleinen Löckermoos zwei in Gosau liegen. Dementsprechend wird beiden Mooren vom Österreichischen Moorschutzkatalog internationale Bedeutung beigemessen.
Einen besonderen landschaftlichen Reiz vermittelt der in die Hochfläche eingebettete „Löckersee“. Er wird vom Humus stark braun gefärbt, weswegen seine Sohle nicht erkennbar ist. Solche dunklen Gewässer regen die Phantasie der Menschen an und so wird dem Löckersee im Volksmund eine unergründliche Tiefe nachgesagt. In Wirklichkeit aber erreicht der Großteil der Hochmoorkolke nur eine Tiefe von 1,5 bis 2 Metern.


Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter)

Keine speziellen Angaben zu Schutzgütern im Löckermoos. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass es sich um ähnliche Schutzgüter handelt, wie sie im Artikel "Hornspitzmoore (Bibereck)" beschrieben werden.


Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen

-


Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen

Außerhalb der Moorstandorte sind verschiedene wirtschaftliche Nutzungen und Jagd (außer auf Raufußhühner) gestattet sowie die Entnahme von wissenschaftlichen Proben und Maßnahmen zur Erhaltung des Naturschutzgebietes und des Schutzzweckes.


Verordnung

Gesamte Rechtsvorschrift für Oö. Moorschutzverordnung


Websites, weiterführende Links

Land OÖ, Naturschutzbuch: Großes Löckenmoos und Grubenalmmoor
Karte im DORIS anzeigen: Großes Löckenmoos und Grubenalmmoor
Website: OÖ Tourismus GmbH
Website: Gosau Welterbe


Literaturtipps
Krisai, R. & R. Schmidt (1983), Die Moore Oberösterreichs. -Natur und Landschaftsschutz in Oberösterreich, Band 6
Gschwandtner, B. (2010), Löckenmoos und Schleifsteinbrüche in Gosau, Informativ, Heft 59
Diewald, W., M. Merschel & V. Schleier (2007), Naturraumkartierung Oberösterreich - Biotopkartierung Gosau 2004, Endbericht - Beiträge zur Biotopkartierung Oberösterreich


Aktualisiert im November 2021



 

 

DETAILS & INFOS

Region
Salzkammergut
Fläche
26,64 Hektar
Lage

Gemeinde Gosau, Bezirk Gmunden

 

 

NATURSCHAUSPIELE