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GERLHAMER MOOR


Dieses auch als "Gföhret" bekannte kleinräumige Übergangs- und Niedermoorgebiet am Nordende des Attersees liegt im flachen Becken eines ehemaligen Sees. Streuwiesen, Moorwald und unbewirtschaftete Bult-Schlenken-Vegetation prägen sein Erscheinungsbild.


Weitere Infos zum Gebiet, Landschaftstyp, Flächen

Bult-Schlenken-Komplexe, häufig auch als Stufenkomplexe bezeichnet, sind spezielle Oberflächenformen in Regenmooren und Zwischenmooren. Erhöhte Kuppen aus Torf und Torfmoosen – sogenannte Bulte – bilden zusammen mit nassen, teils wassergefüllten Vertiefungen – sogenannten Schlenken – ein kennzeichnendes Mikrorelief. Die verschiedenen Zonen tragen in Abhängigkeit vom Moorwasserstand und den Nährstoffverhältnissen sowie den verschiedenen Standortansprüchen der Pflanzenarten unterschiedliche Pflanzenformationen auf kleinstem Raum.


Arten (Tiere, Pflanzen) und Lebensräume (Schutzgüter)

Tierarten:
Die Tierwelt des Moores ist nicht sehr vielfältig und setzt sich zum Großteil aus Elementen der umliegenden Ökosysteme zusammen (Fauna der umliegenden Wälder, Hecken, Acker- und Wiesenlandschaften). Der Moorfrosch, die Ringelnatter, verschiedene Schmetterlinge ("Moorfalter") und Libellen kommen häufiger vor. Wasservögel (Storch, Reiher) kommen meist als seltene Gäste ins Moor. Wildenten vom Attersee sind häufiger anzutreffen. Im angrenzenden Buchenwald nisten Dohlen, Hohltauben und der Schwarzspecht. Das Vorkommen auch seltener Vögel wurde gelegentlich beobachtet (Othmar Endelweber, 1996), wie z.B. Kiebitz, Braunkehlchen, Rohrammer, Sumpfrohrsänger und Eisvogel. Jäger berichten, dass bis in die späten 1940er Jahre der Birkhahn, Bekassinen und sogar der Brachvogel hier zahlreich vorgekommen sind. In den Tümpeln findet man verschiedene Frösche und Kröten, die Gelbbauchunke, Posthornschnecken, den Teichmolch, Gelbrandkäfer, Blutegel, (...) - und hier geht auch die Ringelnatter auf Jagd!
Pflanzen:
Bedeutende Vorkommen mehrerer Arten der Roten Liste Oberösterreichs, wie z.B. Kleiner und großer Wasserschlauch, Strauchblütiger Gilbweiderich, Sumpf-Reitgras, Hartmans Segge oder Moor-Birke. Weiters Trollbume, Breitblättriges Knabenkraut, Großer Wiesenknopf, Frühlingsenzian, Fieberklee, Schmalblatt-Wollgras, Faden-Segge. Eine sehr detaillierte Aufnahme der Vegetation findet sich in: Biotopkartierung Seewalchen am Attersee.
Lebensräume:
Niedermoor, Streuwiesen, Feuchtwiesen, Moorwald, unbewirtschaftete Bult-Schlenken-Vegetation, Buchen- und Buchenmischwälder;


Schutzzweck und Entwicklungsmaßnahmen

-


Erlaubte Eingriffe und Maßnahmen

Erlaubt ist die jährlich einmalige Bejagung von Niederwild, die Jagd auf Rehwild und das Betreten durch die Eigentümer sowie für wissenschaftliche Zwecke. Ansonsten gelten im Wesentlichen die üblichen für NSGs festgesetzten Bestimmungen: Siehe Verordnungen


Verordnungen

Gesamte Rechtsvorschrift für Oö. Natur- und Landschaftsschutzgesetz 2001
Gesamte Rechtsvorschrift für V Naturschutzgebiet "Gerlhamer Moor" in Seewalchen


Websites, weiterführende Links

Land OÖ, Naturschutzbuch: Gerlhamer Moor
Karte im DORIS anzeigen: Gerlhamer Moor
Website: OÖ Tourismus GmbH, Gerlhamer Moor
Website: Atterwiki
Website: Wikipedia, Bult-Schlenken-Komplex


Literaturtipps

Weißenbacher, H. (1996), Öko-Insel Gerlhamer Moor - Geschützter Landschaftsteil im Industrieraum Lenzing-Vöcklabruck, Informativ, Heft 03, Seite 8
Hacker, W. (2006), Naturraumkartierung Oberösterreich - Biotopkartierung Seewalchen am Attersee 1998,  Endbericht - Beiträge zur Biotopkartierung Oberösterreich, Studie i. A. d. Markttgemeinde Seewalchen am Attersee und der Oö. Landesregierung/Abt.Naturschutz - Naturraumkartierung OÖ
Mühlegger, Carina (2013), Pflanzensoziologische Untersuchungen im Naturschutzgebiet Gerlhamer Moor, Masterarbeit an der Paris Lodron Universität Salzburg


Aktualisiert im November 2021



 

 

DETAILS & INFOS

Region
Salzkammergut
Fläche
11,9 Hektar
Lage

In der Gemeinde Seewalchen, Bezirk Vöcklabruck

 

 

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